Aufruf

Never again!“, diese Forderung impliziert bereits, dass das was einmal geschehen ist auch wieder geschehen kann. Die Forderung „Nie wieder Auschwitz“ verlangt folglich, alle gesellschaftlichen Verhältnisse entlang dieser Maxime einzurichten. Autoritäre und faschistische Tendenzen finden ihren Ausdruck derzeit prominent in der sogenannten „Querdenken“ Bewegung, der Hegemonie des extrem rechten „Flügels“ in der AfD und antisemitischen und rassistischen Vorfällen im Korporationsmilieu. (Gerade) „Querdenken“ und deren Ableger „Studenten stehen auf“ vereint autoritäres Gedankengut, das Elemente von klassischem Faschismus, christlich-fundamentalistische Strömungen und Öko-Esoterik in sich vereint.

Bildung von rechts als aktuelle Gefahr

Diese gefährliche Mischung innerhalb der Querdenker-Bewegung brachte bisher besipielsweise die sog. Hanna Arendt Akademie hervor, welche paradoxerweise unter dem Deckmantel der Wissenschaft versucht, antiwissenschaftliche Positionen, antisemitische Verschwörungserzählungen sowie rassisitsche Positionen gesellschaftsfähiger zu machen. 
Des Weiteren finden sich über Strukturen wie die AfD-nahe Desiderius Erasmus Stiftung  personelle Verbindungen zu etablierten extrem rechten Strukturen. Auch abseits der extremen Rechten finden sich in Bündnissen wie dem „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ autoritäre Ideologien, die sich gegen jegliche Kritik verwehren wollen.

Bildung von rechts ist also eine höchst aktuelle Gefahr für Wissenschaft, Lehre und Studium. Ein neues Phänomen ist sie aber keinesfalls. Noch heute mangelt es an vielen Universitäten an der Aufarbeitung der eigenen Rolle während und bevor der deutsche Faschismus an der Macht war, ganz zu schweigen von den Folgen fehlender oder umgekehrter Entnazifizierung unmittelbar nach 1945. Daher ist es auch von zentraler Bedeutung, welche ideologischen und personellen Kontinuitäten das Bildungs- und Hochschulsystem bis heute prägen.

Auch wir Student*innen sind in der Verantwortung

Als Teil der Gesellschaft stehen auch wir Student*innen in der Verantwortung gegen autoritäre Denkmuster innerhalb der Gesellschaft vorzugehen, dies ist das Ziel der Kampagne „Never again!“. Student*innen waren bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nationalistisch eingestellt, halfen dem Nationalsozialismus auf seinem Weg zu Macht und auch nach den 60er Jahren bestehen solche Einstellungen an der Universität fort. Deshalb ist es unerlässlich, autoritäre und faschistische Tendenzen auch in der Student*innenschaft aufzudecken und zu kritisieren. 

Never Again Kampagne

Um diese Fragestellung zu analysieren und auch der Verantwortung der Studierendenschaft ein Stück weit entgegen zukommen, rufen wir vom 25.4-8.5.2022 zur „Never again!“ Kampagne auf. Organisiert Vorträge, Workshops, Seminare, Filmvorführungen oder andere Veranstaltungen und nutzt dazu, das von uns bereit gestellte Design sowie unseren Referent*innenpool den wir euch hierfür zur Verfügung stellen, gerne könnt ihr jedoch noch weitere Referent*innen, die auch nicht in unserem Pool gelistet sind, anfragen.