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Paradoxie der Selbstbestimmung – Was wir von W. Benjamin und M. Horkheimer über Bürgerlichkeit und Antisemitismus lernen können? – mit Lucas von Ramin
Februar 3 @ 17:00 – 18:00
Das Referat für politische Bildung des AStA Landau lädt im Rahmen der „never again“ Kampagne zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion über die bürgerliche Ideologie und Antisemitismus ein.
Zur Teilnahme am politischen Alltag gehört schon immer die Frage, was gesellschaftlich geächtet ist und was nicht. Als Richtschnur in der Frage um gesellschaftliche Akzeptanz gilt seit längerer Zeit das Ticket der »Bürgerlichkeit«. So ist ein Streit darum entbrannt, ob die AfD als aus der Mitte des Volkes, als Teil der normalen, anständigen Bevölkerung anzusehen ist, oder eben als populistische Partei dem Ideal der Bürgerlichkeit widerspricht. Bürgerlichkeit gilt in jedem Fall als gesellschaftsfähiges Gütekriterium und demokratischer Legitimationsgarant.
Ein Blick zurück in die 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts, wirft einen ironischen, wenn nicht widersprüchlichen Schatten auf diese Diskussion. Im Kreis der Kritischen Theorie galt »Bürgerlichkeit« als Ideologie, die nicht im geringen Maße mitverantwortlich für die grausamen Geschehnisse der NS-Diktatur war, insbesondere dessen für Vernichtsungsantisemitismus. Bürgerlichkeit war nicht einfach das Andere von Antisemitismus, sondern mit diesen Entwicklungen verbunden.
Der Vortrag will diesen Widerspruch nachgehen und die Diagnosen des vergangen Jahrhunderts auf die Gegenwart übertragen. Was verstanden Autoren wie W. Benjamin und M. Horkheimer unter bürgerlicher Ideologie? Wie wird diese besonders im Antisemitismus sichtbar und was lässt sich für aktuelle Konflikte lernen?
Hier der Zugangslink: https://bbb.uni-landau.de/b/nel-psd-y6b-en4
https://www.asta-landau.de/vortrag-buergerliche-ideologie-und-antisemitismus/