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Ideologie der „Mitte“
Januar 30 @ 11:00 – 17:00
In diesem never again Seminar wollen wir uns mit der Ideologie der „Mitte“ auseinandersetzen.
Dazu wollen wir zunächst einige Texte kritisch analysieren, in denen böser „Extremismus“ von der guten „Mitte“ unterschieden wird. Anschließend wird es einen Diskussionsworkshop geben, in dem anhand aktueller Debatten der Umgang mit typisch „antiextremistischen“ oder „ideologiefreien“ Positionen eingeübt und untersucht werden kann.
Beschreibung:
Die „Mitte“ ist ein gerne besetztes politisches Label, aber was bedeutet das eigentlich? Immer wieder beanspruchen ihre Vertreter:innen für sich „Ideologiefreiheit“. Das hat nicht selten zur Folge, dass aktiver Antifaschismus unter zuhilfenahme der Hufeisentheorie als „linksextrem“ und daher abzulehnen eingestuft wird. Den Kampf gegen Rassimus, Antisemitismus und andere menschenverachtende Ideologien führt man hauptsächlich als Kampf gegen „Einzelfälle“. Aus Rücksicht auf einen angeblich demokratischen Diskurs bleiben Rederäume auch für Vertreter:innen rechtsradikaler bis extrem rechter Gesinnung offen.
Durch die Behauptung einer „ideologiefreien“ Position werden alle problematischen Tendenzen der Gesellschaft externalisiert und damit jewede Kritik abgewehrt. Die „Mitte“ wird als rationaler, objektiv richtiger Standpunkt dargestellt – und damit als einzig möglicher innerhalb eines demokratischen Diskurses. Diese Haltung erfüllt damit genau das, was sie den „Extremisten“ vorwirft: Die dogmatische Setzung der eigenen Wahrheit als einzig richtige und die Bereitschaft andere Positionen gewaltsam auszuschließen. Welche Folgen hat derartiges Denken und Handeln für Antifaschismus und Demokratie?