- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Geschichte und Gegenwart des Antiziganismus
Januar 23 @ 18:00 – 21:00
Antiziganismus bezeichnet die spezifische Form des Rassismus gegenüber sozialen Gruppen und Personen, die von der Mehrheitsgesellschaft als »Zigeuner« stigmatisiert werden.
Die Geschichte des Antiziganismus ist gekennzeichnet von Vertreibungen und Entrechtung. Anfangs religiös geprägt kam dem Antiziganismus im Laufe der Zeit vor allem eine ordnungspolitische Funktion zu. Rassistische Theorien prägten in den 1920er Jahren ganz entscheidend die gegen Sinti und Roma gerichtete Gesetzgebung in Bayern. Der Nationalsozialismus verwirklichte das eliminatorische Potential des Antiziganismus, in dem er ihn zum Völkermord radikalisierte.
Auch nach 1945 wurde die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Sinti und Roma gesellschaftlich und institutionell fortgeführt. Aktuell reproduzieren sich die tradierten Ressentiments und Stereotype vor allem in den politischen Debatten über die Arbeitsmigration aus Osteuropa und in der medialen Berichterstattung.
Der Vortrag skizziert die Geschichte des Antiziganismus und beleuchtet seine Virulenz in der Gegenwart. Dabei soll der Fokus auch auf den Widerstand durch die Bürgerrechtsbewegung und deren heutige Bedeutung gelegt werden.
Im Anschluss des Vortrags wollen wir alle interessierte gerne einladen mit uns zusammen in den Räumen des AStA ein kühles Getränk zu trinken und uns auszutauschen.